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Vita Adrienne Boros

Trifft man sie zum ersten Mal, ist man gleich fasziniert von ihrer Präsenz und lebendigen Ausstrahlung: Adrienne Boros, seit 2003 Geschäftsführerin der Freien Volksbühne Berlin, hat Charisma. Bereits mit 18 Jahren kam die aparte, sportliche Ungarin aus Budapest nach Berlin. Jedoch denkt Boros europäisch, zwei Wohnsitze in Berlin und Budapest zeugen davon.

Während ihres Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Ökonomie in Berlin erlebte sie die Wende hautnah. Nach ihrem Abschluss als Diplom-Ökonomin arbeitete sie zunächst einige Jahre im Bereich Marketing für verschiedene multinational agierende Wirtschaftsunternehmen, unter anderem für die REEMTSMA Cigarettenfabriken International GmbH.

Ihr früh gewecktes Interesse an Musik und Theater - schon als Kind saß sie regelmäßig im Zuschauerraum der Budapester Oper - hat dazu geführt, dass sie aus der Wirtschaft in die Kultur wechselte. Nach einigen Jahren freiberuflicher Tätigkeit, in denen sie für Marketing, Veranstaltungsorganisation, Konzeption und Projektleitung verschiedener Berliner Agenturen, Galerien und gemeinnütziger Einrichtungen verantwortlich zeichnete, übernahm Adrienne Boros
2003 die Geschäftsführung der Freien Volksbühne Berlin.

„Kulturvermittlung“, lautet ihr Credo, und Adrienne Boros genießt es sichtlich, sowohl ihre beruflichen Qualitäten als auch ihre persönlichen Interessen tagtäglich in einen regen Austausch mit Künstlern und kulturinteressierten Menschen unterschiedlichster Couleur einbringen zu können: Kontakte knüpfen, Verbindungen schaffen und immer mehr Menschen für Kultur begeistern.

Innerhalb des traditionsreichen Kulturvereins FVB, der bereits seit 1890 durch die Berliner Kulturvielfalt begleitet, trägt Boros als Geschäftsführerin die Gesamtverantwortung: von der Finanzplanung über Marketing, Personalführung, Verhandlung mit Veranstaltern bis hin zu den inhaltlichen Vereinsprogrammen. Ihre Aufgabe ist es, über die klassische Kartenvermittlung hinaus den Berlinern die kulturelle Vielfalt der Hauptstadt zu moderaten Konditionen und mit ergänzenden Veranstaltungen engagiert nahe zu bringen. Stets entwickelt sie neue Ideen, für 2010 sind einige sehr interessante Projekte in der Planung. Auch außerhalb engagiert sich die kommunikative und temperamentvolle Managerin im aktiven, ehrenamtlichen Kulturmanagement, so zum Beispiel als Mitglied im Rat für die Künste und in der Arbeitsgruppe Kulturelle Bildung.

Das ständig aufs Neue animierende und bewegende kulturelle Leben der Hauptstadt in all seinen Facetten ist für Adrienne Boros Kraftquelle und Inspiration, und so wundert es nicht, wenn sie sich, selbst Mutter zweier Kinder, besonders für die nachwachsenden Generationen, wünscht: „Kultur auf Rezept - mehrmals monatlich, Nebenwirkungen inklusive...“